Waldwebe
Verbreitung:
Landschaftstyp: Wälder, Regenwälder, Maraskan
Regionen: gelegentlich in allen Wäldern, Regenwäldern und auf Maraskan
Suchschwierigkeit: –3
Bestimmungsschwierigkeit: –4
Anwendungen: 1/2/3/4/5/6
Wirkung: Roh:
Berührung: Wer ohne Umsicht in Waldweben läuft (Probe auf Sinnesschärfe –3), verfängt sich. Mit einer Probe auf Fesseln –1 kann sich das Opfer befreien, wobei jeder erneute Versuch um einen weiteren Punkt erschwert ist, egal wer die Probe durchführt (maximal 3 Versuche). Die Pflanze sondert ein Sekret ab, das sich wie Säure verhält (Schaden wie Säure auf kleiner Fläche).
Einatmung: duftet leicht süß, wie Blütennektar
Verzehr: Schaden wie Säure auf kleiner Fläche (Sekret, kann nicht extrahiert werden, nur bei direktem Kontakt mit der wilden Pflanze). Wer von der Waldwebe nascht, verfängt sich automatisch.
Verarbeitet: siehe Rezepte
Preis: 12 / 14 Silbertaler
Rezepte: Pflanzliche Hilfsmittel: Waldwebennetz (siehe Seite 84)
Alltagsarzneien und Volksbrauchtum:
Unter Käfer-, Kräuter— oder sonstigen Sammlern hat sich die Verwendung eines schnell hergestellten Waldwebennetzes etabliert, das sie als Fanghilfe verwenden und anschließend zum Verstauen der Wildfünde nutzen lässt. Wer sich auskennt, spart damit aufwendige Vorplanung und zusätzliches Gepäck.
Haltbarkeit: Roh: siehe Abschnitt Haltbarmachung im Aventurischen Herbarium ab Seite 139
Verarbeitet: Waldwebennetz (siehe unter Pflanzliche Hilfsmittel) hält bis zur ersten fehlgeschlagenen Attacke oder gelungenen Parade



»Die Waldwebe hat nicht nur einen spinnenähnlichen Namen. Ihre Beute jagt die Flechte auf ähnliche Weise. In Wäldern baut sie ihr klebriges Netz und wartet geduldig, bis sich Tier oder Mensch darin verfangen. Je stärker die Gegenwehr ist, desto enger zieht sie es zusammen, und sie beginnt bald mit dem Zersetzungsprozess. Lasst also Vor— und Umsicht walten, sofern sie euch begegnet.«
—Throndwig von Bregelsaum, Hoher Abt des Heiligen Orden der Drei Guten Schwestern von den Feldern, zu einigen Novizen, 1039 BF
Zu den tückischen Gewächsen gehört die Waldwebe, die aus Wäldern ganz Aventuriens bekannt ist. Auf den ersten Blick ähnelt sie Spinnweben, die sich verzweigen und nur ein zartes Gespinst bilden. Tatsächlich bildet die Pflanze regelrechte Netze, weitere Strukturen oder Verzweigungen im gesamten Wald. Die Farbe der Fäden ist weiß und die Dicke eher regelmäßig gehalten, während die Anzahl deutlich variiert und an manchen Positionen sogar Knäuel entstehen. Gefährlich sind die kettenförmigen und unvorhersehbaren Fallen, die zum Fangen von Opfern dienen. In Abständen zeigen sich kleine Verdickungen, häufig als Knotenpunkte bezeichnet, mit einer besonderen Funktion: Sie besteht in der Produktion eines zähen und klebrigen Sekrets, welches an das gesamte Netz weitergeleitet wird. Es verbreitet einen blütenähnlichen, leicht süßen Duftstoff, der die Beute anlockt, festhält und zersetzt.
Den meisten Waldkundigen ist die Waldwebe als harmloser Insektenfänger bekannt. Allerdings wurden in jüngster Zeit ebenso vermehrt Exemplare entdeckt, die sich auf größere Beute spezialisiert haben. So agiert das Gewächs sehr geschickt, indem es Schlaufen ausbildet, die sich nach der Wahrnehmung von Erschütterungen zusammenziehen und selbst mittelgroße Tiere mit Glück fesseln können. Bleibt ein Lebewesen an Sekret oder Schlaufen der Flechte hängen und unternimmt Befreiungsversuche mit starken Bewegungen, verfängt es sich mehr und mehr im Netz der Waldwebe. Auch ein hastiges Wegwischen, wie man es reflexartig bei Spinnweben tun würde, ist nicht empfehlenswert. Stattdessen hilft ein sehr langsames und überlegtes Vorgehen weiter, das wie bei einem Knotenrätsel möglichst wenig Bewegungen und Erschütterungen erfordert. Scheitern die Befreiungsversuche mehrfach, ist der Betroffene in Waldweben gefangen, und sie beginnen mit der Zersetzung des Opfers. Kleidung und Rüstung halten sie nur zeitweise auf, denn das Sekret beschädigt auch sie. Die Gefangenen ziehen nicht selten mit ihrem Rufen und Zappeln Raubtiere an, die Interesse an der schön präsentierten Beute hegen.
Was weiß mein Held über Waldweben?
- QS 1: Die Waldwebe kommt überall in Wäldern vor.
- QS 2: Sie bildet ein dichtes, kaum sichtbares Geflecht aus, das wie ein Spinnennetz auf Beute wartet. Das klebrige Sekret der Fäden hält die Opfer fest und zersetzt sie langsam.
- QS 3+: Manche Waldweben nutzen zusätzlich Schlaufenmechanismen, um größere Beute zu fangen. Mit ruhigem und besonnenem Vorgehen kann man sich aus dem Netz der Flechte befreien. Ansonsten hilft eine scharfe Waffe weiter. Kundige nutzen die Gaben der Pflanze in Form des Waldwebennetzes.
