Jagdgras
Alternative Namen: Djadurzak
Verbreitung:
Landschaftstyp: Maraskan, Grasländer, Heiden und Steppen, Wälder
Regionen: Maraskan, selten in Südlichen Grasländern und Steppen, sehr selten in Mittelländischen und Nördlichen Grasländern und Steppen sowie Immergrünen Wäldern (Südosten)
Suchschwierigkeit: –4
Bestimmungsschwierigkeit: –4
Anwendungen: 1/2/3/4/5/6
Wirkung: Roh:
Berührung: Das Jagdgras versucht, in der Haut Wurzeln zu schlagen (INI 13+1W6, AT 13, RW kurz, 1W3+1 TP, 12 LeP, RS 1, GS 8 (Fallgras GS 1)). In der Regel schleicht es sich an Schlafende heran und kann dann nur mit einer gelungenen Probe auf Sinnesschärfe (Hinterhalt entdecken) –2 wahrgenommen werden. Seine Angriffe injizieren einen Wirkstoff, der jegliche Schmerzen und sonstige Sinneseindrücke durch seine Berührung unterdrückt. Wurden mindestens 3 SP durch das Jagdgras erlitten, wird 1 Stufe Schmerz des Opfers abgebaut, falls vorhanden. Totes Jagdgras verliert diese Fähigkeit. Das Entfernen des Jagdgrases verursacht 1W3 SP.
Verzehr: falls lebendig, siehe Berührung, tot keine
Preis: 8 / 16 Silbertaler
Alltagsarzneien und Volksbrauchtum:
Angeblich soll eine chronisch kranke Alchimistin im Selbstversuch eine Symbiose mit der Pflanze ausprobiert haben, um ihre Schmerzen zu lindern. Was aus ihr geworden ist, weiß niemand.
Haltbarkeit: Roh: siehe Abschnitt Haltbarmachung im Aventurischen Herbarium ab Seite 139


»Jagdgras reiht sich nahtlos in die lange Reihe maraskanischer Pflanzen ein, die ohne Nutzen sind, dafür aber voller Tücke und Gefahr. Nun ist es nicht so, dass fleischfressende Pflanzen nur auf Maraskan vorkommen. Doch nur diese Insel, und vielleicht ähnlich verfluchte Landstriche, bringen eine solche Pflanze hervor. Ein Gras nämlich ist es, das warmblütige Wesen über Tage hinweg verfolgt, um in einem Augenblick der Unachtsamkeit seine Wurzeln in ihr Fleisch zu schlagen und sie langsam zu Tode zu bringen.«
—aus Herbarium Kuslikum: Die Flora Aventuriens, Hesindetempel zu Kuslik, Ausgabe, 1043 BF
Ursprünglich auf Maraskan beheimatet, hat Jagdgras (Maraskani: Djadurzak) inzwischen auch auf dem aventurischen Festland Fuß gefasst. Das Gewächs erinnert auf den ersten Blick an gewöhnliche, entwurzelte Grasbüschel und wurde bereits in der aranischen Steppe und in der Grünen Ebene gesichtet. Erst bei genauerem Hinsehen offenbart sich die wahre Natur von Jagdgras, das mitnichten ein Spielball des Windes ist, sondern sich im Gegenteil selbstständig fortbewegt. Ihr Ziel ist es, Wurzeln zu schlagen, jedoch nicht im Erdreich, sondern in den noch lebenden, warmen Körpern ihrer Opfer. Mit der Geschwindigkeit eines flotten Fußgängers folgen Kolonien von bis zu zwanzig Exemplaren einer Fährte über mehrere Tage, um schließlich im Schutz der Nacht anzugreifen. Besonders perfide ist, dass das Jagdgras sein Aussehen den herrschenden Gegebenheiten anpassen kann. Kein Wunder also, dass es bisweilen mit einer Steppenhexe oder sogar mit Wirselkraut verwechselt wird, was fatale Folgen haben kann.
Obgleich Weidetiere Jagdgras meiden, kommt es immer wieder vor, dass kranke und geschwächte Tiere die verlockenden Büschel verzehren, die praktischerweise ständig neben ihnen auftauchen. Kaum im Magen angekommen, verzehrt es die wehrlosen Tiere gemächlich von innen. Die Tiere leiden dabei keine Schmerzen und verenden meist binnen Stunden. Zurück bleibt eine leere Hülle, aufgebrochen einzig an der Stelle, wo das Gras den Kadaver verlassen hat. Ein solcher Anblick gibt auch gestandenen Abenteurern Rätsel auf.
Auf dem Aventurischen Festland vernimmt man Kunde von Wanderern, die verstört von ganzen Wiesen berichten, die sich plötzlich kollektiv erheben und wie das stürmische Meer umhertanzen, ohne anzugreifen, fast so, als würden sie ihren Opfern zum reinen Spaß ein paar Angstschreie entlocken wollen.
Auf Maraskan kommt zusätzlich das Fallgras (auch bekannt als Kataibüschel) vor, ein enger aber weniger mobiler Verwandter des Jagdgrases, der auf Bäumen wächst und sich auf Schlafende fallen lässt.
Was weiß mein Held über Jagdgras?
- QS 1: Jagdgras heißt so, weil der Wind es vor sich herjagt, sagt man.
- QS 2: Dieses Gras kann sich selbstständig bewegen und verfolgt Mensch und Tier.
- QS 3+: Besonders gefährlich ist es nachts, wenn es sich auf Schlafende setzt, Wurzeln schlägt und ihnen das Leben aussaugt.
