Eitriger Krötenschemel

»Mit zwei Begleiterinnen war Cuiljin als Führer in den Dschungel aufgebrochen. Berisab kannte er schon länger. Ihre Ausbildung als Kämpferin war so gut wie abgeschlossen. Die andere, Midorijida, war eine Alchimistin aus Khunchom und hatte Ahnung von Pflanzen und Giften. Einige Gefahren, etwa die Dysdichonda, hatten sie überstanden. Midorijida hatte sie bereits zu Kelmon verarbeitet. Cuiljin begehrte ebenfalls etwas. ›Sie hat Orazal.‹ Ein Lächeln huschte über sein Gesicht. Die beiden waren nicht umsonst bei ihm. ›Nur ein kleiner Umweg. Den bemerken sie nicht‹, dachte er und rief: ›Hier entlang!‹

›Nehmen wir davon etwas mit, wenn wir schon einmal hier sind.‹ Der Dschungelkundige deutete mit der Hand auf den Pilz. ›Eine gute Idee.‹ Aus ihrer Tasche holte die Gelehrte einige Werkzeuge und Gefäße, um die Pilze zu sammeln.

›Was weißt du noch?‹

›Aus dem Pilz gewinnt man ein Gift, das Magenkrämpfe bis zum Erbrechen hervorruft. Dazu wird bitteres Öl und Orazal benötigt.‹

›Dann tu das, und ihr müsst mich nicht bezahlen‹, schlug Cuiljin vor, bemüht, eine ruhige Stimme zu bewahren.

Die Kämpferin sah sich ebenfalls um. Einige Pilze waren abgefressen. ›Wer frisst denn sowas, wenn sie giftig sind?‹

›Die Pilze sind sozusagen die Leibspeise der …‹ Midorijida stockte und suchte hektisch nach ihren Utensilien. ›… Marasken‹, vollendete Cuiljin den Satz.

›Seid ihr von Sinnen? Kleinere Marasken kann ich auf Abstand halten, aber größere?‹ Die Klinge lag bereits in Berisabs Hand. ›Man nennt ihn auch den Maraskenpilz.‹

›Warum sagst du das erst jetzt?‹ Kaum hatte die Alchimistin den Beinamen ausgesprochen, sah Cuiljin den Leib einer Maraske auf sie zukommen. Sein Speer war bereit.

›Ich übernehme.‹ Der Wildniskundige stellte sich zwischen sie und die Maraske. Schließlich ging es um sein Krötenschemelgift …«