Mirbelstein
Alternative Namen: Stinkmirbel
Verbreitung:
Landschaftstyp: Grasländer, Heiden und Steppen, Wälder
Regionen: Mittelländische Grasländer und Steppen, Mittelländische Wälder (gemäßigtes und tobrisches Klima)
Suchschwierigkeit: –2
Bestimmungsschwierigkeit: –2
Anwendungen: 1/1/1/2/2/2
Wirkung: Roh:
Einatmung: insbesondere die Knolle stinkt erbärmlich, Duft haftet nicht
Verarbeitet: siehe Rezepte
Preis: 4 / 8 Silbertaler
Rezepte: Pflanzliche Hilfsmittel: Stinkmirbelsäckchen (siehe Seite 79)
Alltagsarzneien und Volksbrauchtum:
Manch ein genervter Junggeselle soll absichtlich ein Stinkmirbelsäckchen bei sich tragen, um Anträge und Geständnisse romantischer Art abzuwehren. Goblins schätzen die Stinkmirbel hingegen sehr, da sie schädliche Insekten von ihren Schweinen fernhält. Sie betrachten Mirbelstein als wertvolles Handelsgut und folgen dem Gestank nicht selten meilenweit, um seine Träger zu finden.
Haltbarkeit: Roh: siehe Haltbarmachung
Verarbeitet: Stinkmirbelsäckchen (siehe Seite 79) 3 Wochen

»So unscheinbar, dass er gerne übersehen wird, ist der Mirbelstein. Seine Wurzelknolle ist gerade in den Sommermonaten begehrt, denn zerrieben sondert sie einen Geruch ab, der lästige Viecher zuverlässig fernhält. Allerdings beleidigt der bittere Geruch auch manches Menschen und aller Elfen Nase. Vor allem wegen Letzterem schätzt man den ›Stinkmirbel‹ im Weidenschen und ebenso im Kosch, wo er fester Bestandteil abergläubischer Folklore ist.«
—aus Kermons Kunde vom Heilkräftigen Pflanzenwerk, Kermon der Jüngere, 1000 BF
Im Wald, seltener im Gras— und Hochland Mittelaventuriens, gedeiht der Mirbelstein (Stinkmirbel). Sein sichtbarer, oberirdischer Teil ähnelt einem moosbewachsenen Stein, und wenn sie nicht gerade blüht, ist die Pflanze nur schwer zu entdecken. Tatsächlich ist der ‚Stein‘ ein einzelnes, etwa handtellergroßes gewölbtes Blatt, das häufig braune oder graue Flecken aufweist und beinahe auf dem Boden aufliegt. In Phex und Peraine bildet die Pflanze einen einzelnen Stängel mit kleinen gelben Blüten und achtblättrigen Blattquirlen. Weder Blatt noch Blüte haben einen Nutzen, anders als die Wurzelknolle. Sie kann von Peraine bis Boron ausgegraben werden.
Für eine Weiterverarbeitung muss die Knolle getrocknet werden. Üblicherweise wird sie dann zerrieben und in einem Beutel am Gürtel oder unter der Kleidung getragen. Dank der Körperwärme sondert der geriebene Mirbelstein einen strengen, stark bitteren Geruch ab, der Flöhe, Läuse, Wanzen und derlei in bis zu zwei Schritt Entfernung vertreibt. Allerdings ist der Gestank auch für Menschen, erst recht aber für Elfennasen, fast unerträglich und mindert die Attraktivität des Trägers erheblich. Die Wirksamkeit solcher Säckchen beträgt einige Wochen, und glücklicherweise haftet der Gestank weder an Haut noch an Kleidung.
Leider wirkt ein solches Mirbelsteinsäckchen bei weitem nicht gegen alle stechenden und beißenden Parasiten. Borbarad-Moskitos und vor allem maraskanisches Ungeziefer stört der Gestank nicht im Geringsten. Regelrecht angezogen wird sogar die Mirbelfliege, deren Larven auf den Blättern der Pflanzen leben. Erwachsene Fliegen umschwärmen Mirbelsteine gelegentlich. Sie sind sehr stechfreudig, und ihre Stiche rufen stets schmerzhafte Entzündungen hervor.
Was weiß mein Held über Mirbelstein?
- QS 1: Mirbelstein ist eine unauffällige Pflanze, die einem moosbewachsenen Stein ähnelt. Abgesehen von der Mirbelfliege, wird das Gewächs von keinem Insekt behelligt.
- QS 2: Die Knolle des Mirbelsteins stinkt erbärmlich, hält getrocknet jedoch Insekten fern. Der Duft haftet nicht an anderen Dingen.
- QS 3+: Borbarad-Moskitos und maraskanische Insekten sind gegen den Gestank des Mirbelsteins immun.
