Weißgelber Lotos
Verbreitung:
Landschaftstyp: Grasländer, Heiden und Steppen, Sümpfe, Marschen und Moore, Wälder
Regionen: Mittelländische und Südliche Grasländer und Steppen, Südliche Feuchtländer, Mittelländische Wälder (gemäßigtes, tobrisches und yaquirisches Klima), Immergrüne Wälder (Südosten), jeweils in Teichen und an Seeufern
Suchschwierigkeit: –3
Bestimmungsschwierigkeit: –3
Anwendungen: 1/1/1/2/2/2
Wirkung: Roh:
Einatmung: giftig (1W3 SP, Pollen)
Verzehr: giftig (Stufe: 2, Wirkung: 1W3 SP und Halluzinationen (1 Stufe Verwirrung), Dauer: 15 Minuten; Erinnerungslücken, wirf zusätzlich 1W20: bei 17-19 auf W20 Kopfschmerzen für 3 Stunden (1 Stufe Schmerz), bei 20 auf 1W20 Status Bewusstlos für 3 Stunden)
Verarbeitet: siehe Rezepte
Preis: 8 / 12 Silbertaler
Rezepte: Elixiere: Lotostrunk (siehe Seite 86)
Alltagsarzneien und Volksbrauchtum:
In den Tulamidenlanden ist wenigen Individuen noch die Kunst der Lotosspinnerei bekannt. Aus den strapazierfähigen Fasern des Weißgelben Lotos lässt sich Seide herstellen, die Spinnenfäden in Konsistenz und Belastbarkeit ähnelt. In urtulamidischen Grabanlagen sollen Reste überdauert haben, so sie von den Spinnennetzen unterschieden werden können. Wie die Lotospflanze müsste sich die Seide bei alchimistischer Behandlung gelb einfärben.
Haltbarkeit: Roh: siehe Haltbarmachung




»Der Lotos ist eine ausdauernd wachsende Wasserpflanze, die einen Wurzelstock bildet. Seine Blätter sind schildförmig, und die großen Blüten erblühen, je nach Sorte, in vielerlei Farben, Dies hat unter Pflanzenkundlern schon zu leidenschaftlichen Disputen bezüglich einer Abgrenzung der Arten geführt. Allen Sorten, außer dem ›Grauen Lotos‹, ist gemein, dass die Blätter Flüssigkeit abweisen, Wasser beispielsweise perlt einfach ab. Dadurch bleiben die Blätter stets sauber und sind geschützt vor den meisten äußerlichen Angriffen. Botanisch katalogisiert sind nachfolgende Arten: […] Besonders irreführend ist die Bezeichnung des ›Weißgelben Lotos‹, denn seine Blüte ist auf den ersten und jeden weiteren Blick reinweiß. Doch im Vergleich zum ›Weißen Lotos‹ sind seine Blüten nur von minderer Giftigkeit. […]«
—aus Folianth der Kreutherkunde, Festum-Ausgabe, 1042 BF
Weißgelber Lotos ist nur auf alchimistischem Weg vom deutlich giftigeren Weißen Lotos zu unterscheiden: Wird eine bestimmte Lösung aufgetragen, schlägt die Blütenfarbe ins Gelbe um. Sein Name ist daher ein akademischer Kunstgriff, der nur der Abgrenzung dient.
Beide Arten gedeihen südlich der Linie Havena–Perricum in Teichen und an Seeufern. Zwischen Ingerimm und Praios können die Blüten geerntet werden.
Im Gegensatz zu den meisten anderen Lotosarten ist beim Weißgelben Lotos nicht der Blütenstaub, sondern die ganze Blüte minder giftig. Wird sie verzehrt, führt dies zu kurzzeitigen, aber heftigen Halluzinationen, die alle Sinne betreffen. Nach Abklingen der Symptome leiden die meisten Betroffenen unter Erinnerungslücken. Magiekundige schätzen den Weißgelben Lotos vor allem für den Absud, der aus seiner Blüte gekocht werden kann. Der „Lotostrunk“ kann das Wirken bestimmter hellsichtiger Zaubersprüche erleichtern und dem Kundigen so ungeahnte Erkenntnisse bescheren. Allerdings ist schwer abzuschätzen, wie ein solcher Absud wirken wird, und ‚Astral-Halluzinationen‘ sind nur schwer zu vermeiden. Wird er zudem in der Nähe vieler oder starker magischer Quellen eingenommen, kann die erweiterte Wahrnehmung zu heftigen Kopfschmerzen bis hin zu kurzzeitigem Koma führen.Fasern von Stängeln und Blüten beinahe aller Arten können zu Lotosseide versponnen werden – diese Kunst ist allerdings beinahe in Vergessenheit geraten.
Was weiß mein Held über Weißgelben Lotos?
- QS 1: Weißgelber Lotos hat reinweiße Blüten. Er lässt sich nur auf alchimistischem Weg identifizieren, wobei er sich gelblich färbt.
- QS 2: Nicht nur der Blütenstaub, sondern die ganze Blüte ist giftig. Der Verzehr löst Halluzinationen und Erinnerungslücken aus.
- QS 3+: Er eignet sich zur Herstellung von Seide und Lotostrunk, welcher bei Hellsichtmagie hilft.
