Axorda-Baum

Axorda-Baum »Die Wege der Götter sind nicht ungerecht, sie sind unergründlich. Ja, sie erlegen den Sterblichen schreckliche Prüfungen auf. Doch stets bieten sie ihnen auch einen Ausweg an. Die Zorganpocken, mein Sohn, sind mitnichten unheilbar. Die Herrin Peraine ließ auch dagegen ein Pflänzlein wachsen, nämlich den Axorda-Baum, der im Regenwald und im Gebirge von Maraskan wächst. Aus seiner Rinde kann der Kundige einen Absud namens Xordai gewinnen und dieser heilt die Pocken zuverlässig. Ja, mir ist bekannt, wie gefährlich und unzugänglich jenes Eiland ist, aber das ändert nichts daran, dass die Götter gut sind und gerecht. Es ist nun einmal selten der gerade Weg, der zum Ziel führt, mein Junge!«
—Throndwig von Bregelsaum, Hoher Abt des Heiligen Ordens der Drei Guten Schwestern von den Feldern, zu einem unzufriedenen Novizen, 1040 BF

Der Axorda–Baum ist einer der mittelgroßen Baumriesen Maraskans. Nur dort und nur oberhalb von 1.000 Schritt gedeiht der breitkronige Gigant mit seiner dunklen, rissigen Rinde und den harten grünen, gelb geränderten Blättern. Während der Regenzeit trägt der Axorda safrangelbe Blütenkätzchen, die bei Verzehr unangenehme Sinneseintrübungen und den Verlust des Gleichgewichtssinns verursachen. Nichtsdestotrotz nutzen maraskanische Hexen und andere hartgesottene Naturburschen die Blüten. Sie glauben, dass der Wirkstoff ihre prophetischen Fähigkeiten unterstützt, und setzen sich der giftigen Wirkung gelegentlich in der Hoffnung aus, Einblicke in Zukünftiges zu erlangen. Darüber hinaus verstehen sie sich darauf, die giftigen Pollen zu einem haltbaren Atemgift zu verarbeiten, dessen Wirkung an schwere Trunkenheit erinnert und daher nur selten auffällt. Ein einziger Atemzug am Axorda-Kätzchensäckchen schlägt auf das Gemüt wie eine Flasche Premer Feuer.

Eigentlich ist der Axorda jedoch eine der begehrtesten Heilpflanzen Aventuriens. Wird die innere Schicht seiner Rinde eingekocht, ergibt dies den sogenannten Xordai-Absud, das einzige bekannte Heilmittel für die gefährlichen Zorganpocken. Für eine besonders potente, zusätzlich vorbeugende Variante fügt der Kundige Tarnele hinzu. Die Lage auf Maraskan und die generelle Gefährlichkeit der Insel haben dafür gesorgt, dass sowohl Axorda-Rinde als auch der Absud kaum noch zu bekommen sind. Versuche der Perainekirche und bornischer Händler, den Axorda auf anderen Inseln des Südens zu kultivieren, schlugen bisher fehl. Der einzige Weg, an die begehrte Arznei zu gelangen, ist daher ein teurer Handel mit dem Shîkanydad, das sich mit Vorliebe der Gefallen solcher Kunden versichert, oder alternativ die lebensgefährliche Suche auf eigene Faust.

Was weiß mein Held über Axorda-Bäume?

• QS 1: Der Axorda-Baum ist einer der Urwaldriesen des Südens. Er wächst auf Maraskan.
• QS 2: Er kommt nur in über 1.000 Schritt Höhe vor. Aus der Rinde des Axorda lässt sich der Absud Xordai herstellen, das einzige bekannte Gegenmittel für Zorganpocken.
• QS 3+: Eine Einnahme der Kätzchen wirkt ähnlich wie starker Alkohol. Aus den Blütenpollen lässt sich ein Atemgift herstellen, dessen Wirkung neben Symptomen schwerer Trunkenheit prophetische Eingebungen fördern soll.