Druidenwurz
Alternative Namen: Haselwurz, Wilder Pfeffer
Verbreitung:
Landschaftstyp: Wälder
Regionen: eher selten in Wäldern des Nordens und Mittelländischen Wäldern (gemäßigtes, tobrisches und yaquirisches Klima)
Suchschwierigkeit: –2
Bestimmungsschwierigkeit: –2
Anwendungen: 1/1/1/2/2/3
Wirkung: Roh:
Berührung: keine
Einatmung: Trockene oder verbrannte Teile der Pflanze lösen einen irritierenden Niesreiz aus. Die Betroffene kann in dieser KR keine normale Aktion ausführen. Der Niesreiz wird bei jeder Betroffenen nur einmal pro Kontakt mit einer Anwendung ausgelöst.
Verzehr: Einnahme der Pflanze löst einen Brechreiz aus. Das verantwortliche Gift verursacht 1W3 SP und eine Stufe Betäubung (Giftstufe 3, Wurzel). Wiederholte Anwendung verursacht jedes Mal Schaden, wenn die Giftprobe gelingt, jedoch keine weiteren Stufen Betäubung.
Verarbeitet: siehe Rezepte
Preis: 4 / 6 Silbertaler
Rezepte:
Alchimistische Rauschmittel: Dreh-Öl (siehe Seite 95)
Alltagsarzneien und Volksbrauchtum:
Getrocknet und gerieben wird die Wurzel in der Volksheilkunde als Brechmittel benutzt – was nicht ganz ungefährlich ist, denn eine zu hohe Dosierung kann zu inneren Blutungen führen. Bei Spaßvögeln ist das Pulver zudem als Niesmittel beliebt.
Haltbarkeit: Roh: siehe Abschnitt Haltbarmachung im Aventurischen Herbarium ab Seite 139




»Druidenwurz ist eine immergrüne Pflanze, die mit Vorliebe in Laub— und Mischwäldern wächst. Von alters her galt sie zwar als leicht giftig, aber auch als probates Brech— und Niesmittel mit der Heilung förderlicher und reinigender Wirkung. Neue Entdeckungen haben die Erforschung des ausdauernden Krauts vorangetrieben, denn es ist Hauptbestandteil des höchst gefährlichen ›Dreh-Öls‹ oder ›Falschen Nandus‹, das Menschen sich selbst vergessen lässt.«
—aus Herbarium Kuslikum: Die Flora Aventuriens, Hesindetempel zu Kuslik, Ausgabe 1043 BF
Druidenwurz besiedelt Laub— und Mischwälder zwischen Olport und Grangor. Dabei kommt es eher einzeln vor, kann an günstigen Standorten aber auch ausgedehnte Bestände bilden. Es gedeiht im Schatten, bevorzugt in dem von Haselbüschen, weswegen das Kraut auch Haselwurz genannt wird. Es ist recht unscheinbar und wird höchstens einen halben Spann hoch. Aus der intensiv nach Pfeffer riechenden Wurzel wachsen wenige, bräunlich-grüne und herzförmige Blätter. Von Peraine bis Efferd bilden sich hellgrüne Stängel, an denen die kugeligen, von sternförmig angeordneten Staubfäden gekrönten Blüten stehen. Auch sie verströmen einen intensiven Pfeffergeruch, weswegen die Pflanze auch als Wilder Pfeffer bekannt ist. Von Bedeutung ist jedoch allein die Wurzel, die während der Blütezeit geerntet werden muss, da sie, anders als viele andere Pflanzen, gerade dann die meiste Kraft besitzt. Ihre potenteste Wirkung entfaltet die Wurzel im Falschen Nandus oder Dreh-Öl, das lange Zeit ein gut gehütetes Geheimnis verschwiegener Druiden und Hexen war. Aufgetragen auf Schläfen und Stirn verdreht es die Persönlichkeit des Anwenders ins Gegenteil. Menschen mit großer Selbstbeherrschung verlieren diese, Verschwiegene werden zu Plappermäulern, Züchtige zu Sinnenfrohen, Gestrenge zu Großzügigen, Tugendhafte zu Liederlichen. Während Druiden das Öl vor allem zur Erforschung des menschlichen Geistes einsetzen, nutzen Töchter Satuarias es gerne für Lektionen oder zur eigenen Erheiterung. Und beide bemühen meist ihre Magie, um das auf der Haut leicht brennende Öl unauffällig anzuwenden. Denn um seine Wirkung voll zu entfalten, muss es pur aufgetragen werden. Nichtsdestotrotz ist es eine gefährliche Substanz, deren Einsatz schon manche respektable Existenz vernichtet hat. Wäre Dreh-Öl nicht so unbekannt, könnte allein der Name Druidenwurz Aufschluss über die Wertschätzung geben, die das Kraut bei Naturzauberern genießt.
Was weiß mein Held über Druidenwurz?
- QS 1: Druidenwurz wächst in Misch— und Laubwäldern Mittelaventuriens. Seine Wurzel ist der wirksame Teil.
- QS 2: Sie riecht nach Pfeffer und ist während der Blütezeit von Peraine bis Efferd am wirksamsten. Getrocknet ist sie ein Nies— und Brechmittel.
- QS 3+: Die Wurzel ist leicht giftig und muss wohldosiert werden. Es kann ein Öl daraus hergestellt werden, das Menschen innerlich „umdreht“ und sie Dinge tun lässt, die sie sonst ablehnen.
