Efeuer
Alternative Namen: Giftefeu
Verbreitung:
Landschaftstyp: Ruinen, Wälder, Gebirge, Gärten
Regionen: gelegentlich in Ruinen, eher selten in Taiga, Wäldern des Nordens, Mittelländischen Wäldern (gemäßigtes, tobrisches und yaquirisches Klima), Nord— und Mittelaventurischen Gebirgen, selten in Gärten und an bewohnten Anwesen
Suchschwierigkeit: –3
Bestimmungsschwierigkeit: –1
Anwendungen: 1/2/3/4/5/6
Wirkung: Roh:
Berührung: Eine kurze Berührung verursacht auf nackter Haut 1 SP. Beim Durchschreiten von oder Klettern an der Pflanze entstehen 1W3 SP pro Schritt überwundenem Efeuer. Ab dem vierten Schritt erhält der Betroffene zusätzlich eine Stufe Schmerz für eine Stunde, sofern SP erlitten wurden.
Verzehr: 1W3+3 SP und 1 Stufe Schmerz für 3 Stunden.
Preis: 3 / 5 Silbertaler
Alltagsarzneien und Volksbrauchtum:
Alchimisten erforschen seit geraumer Zeit die besonderen Regenerationsfähigkeiten der Pflanze. Gelänge es, die mindere Giftwirkung zu unterdrücken, ergäbe dies ein vielversprechendes Mittel zur Wundheilung, gerade bei abgetrennten Gliedmaßen. Doch nicht alle haben hierbei die Heilkunst im Blick, denn auch Chimärologen forschen in eine ähnliche Richtung, vor allem seit der Bund des roten Salamanders erste Erfolge vermelden konnte.
Haltbarkeit: Roh: siehe Abschnitt Haltbarmachung im Aventurischen Herbarium ab Seite 139



»Efeuer ist ohne Frage unnütz. Doch wie ich schwitzend und mich mehr schlecht als recht mit dem Kurzschwert abmühend durch dieses Dickicht kämpfte, das sich hinter mir schon wieder schloss, kam mir unvermittelt ein Gedanke. Was, wenn es nun doch nicht unnütz wäre? Was, wenn es gelänge, sein ungemein schnelles Wachstum nutzbar zu machen? War vor mir wirklich noch niemand auf diesen Gedanken gekommen? Oder verbot er sich, weil das Gerücht kursiert, Efeuer sei dämonischen Ursprungs? Die Ruine war vergessen, stattdessen sammelte ich Proben, studierte zerschnittene Triebe und war bald ganz eingewachsen.«
—aus Entdeckungen zwischen Firunschilf und Dommelgras von Fulberta Glumske, 1032 BF
Efeuer, oder Giftefeu, kommt in Nord— und Mittelaventurien vor, wo er gerne an verlassenen Orten, Ruinen und dergleichen wuchert. Solche Stätten scheinen die, sowohl kriechende als auch bis zu 30 Schritt emporklimmende, Pflanze förmlich anzuziehen, was immer wieder zu Spekulationen über ihre Herkunft führt. Galt Efeuer in Magierkreisen lange als Überbleibsel der Magierkriege, haben die Stimmen, die seinen Ursprung für dämonisch halten, mehr Gewicht, seit er sich in den Schwarzen Landen auffällig stark vermehrt hat. Welche Theorie auch immer stimmt, magisch ist der Efeuer nicht.
Äußerlich ähnelt er dem bekannten Efeu, hat gezackte, ledrige und immergrüne Blätter, die jedoch einen auffälligen roten Rand aufweisen. Ohne Kletterhilfe bildet er dichte, bis zu ein Schritt hohe und weitläufige Teppiche. Besonders typisch sind bis zu zwei Schritt tiefe „Wälle“ vor Mauern, üblicherweise aber vor Öffnungen in selbigen. Seinen schlechten Ruf hat Efeuer zum einen von dem juckenden und brennenden Ausschlag, den Berührungen verursachen, zum anderen aber auch daher, dass er beinahe unzerstörbar ist. Bis auf ein schmales Zeitfenster gegen Winterende ist er immun gegen Feuer, und auch wenn er geschnitten oder zerhackt wird, hat es den Anschein, als wüchsen die Ranken umgehend wieder zusammen. Tatsächlich sind es aber die „Haare“, welche die Rinde flaumartig bedecken, die sich im Falle des Zertrennens umeinanderwinden und das Wachstum neuer Seitentriebe anregen. In die Erde gesteckt, bilden sie sogar Wurzeln und aus dem Steckling wächst eine neue Pflanze. Dies ist eine durchaus geschätzte Fähigkeit, denn Efeuer wird in zivilisierten Gegenden gerne als Schutz gegen Eindringlinge eingesetzt. Immer wieder werden daher wildniserfahrene Abenteurer ausgeschickt, um Ableger zu beschaffen.
Was weiß mein Held über Efeuer?
- QS 1: Efeuer gleicht dem harmlosen Efeu und unterscheidet sich nur durch den roten Rand von ihm.
- QS 2: Häufig überwuchert es Ruinen und andere verlassene Orte. Er ist bei Berührung minder giftig und verursacht einen juckenden und brennenden Ausschlag.
- QS 3+: Efeuer ist so gut wie unzerstörbar. Wird er zerschnitten oder zerhackt, wächst er wieder zusammen. Feuer schadet ihm nur in der kurzen Zeit gegen Ende des Winters.
