Grüner Schleimpilz
Alternative Namen: Grüner Schleimling, Schleimiger Grünling
Verbreitung:
Landschaftstyp: Höhlen und lichtlose Tunnel
Regionen: überall eher selten in Höhlen ab 50 Schritt Tiefe, ab 100 Schritt Tiefe gelegentlich
Suchschwierigkeit: –2
Bestimmungsschwierigkeit: –1
Anwendungen: 1/2/3/4/5/6
Wirkung: Roh:
Einatmung: keine, für Wirkung des aufbereiteten Schleims siehe unter Pflanzliche Hilfsmittel
Verzehr: Der Anwender erlangt einen Sinn für Erschütterungen. Dadurch wird das neue Anwendungsgebiet Bewegungsgespür im Talent Sinnesschärfe freigeschaltet. Dieses erlaubt dem Anwender, Lebewesen ab der Größenkategorie klein in seinem Umfeld zu spüren und zu lokalisieren, wenn sie sich innerhalb eines Radius von 20 Schritt um ihn bewegen. Bewegen sich mehr als 7 Lebewesen innerhalb dieses Radius, erhält der Anwender durch die Sinnesbelastung eine Stufe Verwirrung für 15 Minuten, mindestens jedoch so lange, bis sich nur noch höchstens 2 andere Lebewesen innerhalb des Radius seines Bewegungsgespürs aufhalten. Der Befall durch den Pilz ist permanent, bis er gezielt mit Dergolasch-Abführmittel beendet wird. Ohne den Befall verschwindet das Bewegungsgespür wieder.
Verarbeitet: siehe Rezepte
Preis: 6 / 9 Silbertaler
Rezepte: Pflanzliche Hilfsmittel: Grüner Pilzschleim (siehe Seite 81), Grünschleim-Tropfen (siehe Seite 82)
Alltagsarzneien und Volksbrauchtum:
Gute Köche, darunter vor allem Zwerge, kennen zahlreiche Rezepte, um ein schleimfreies Grünlingmahl zu bereiten. Dabei halten sich hartnäckig Legenden, welche die beeindruckende Höhlenkunde der Zwergenvölker auf generationenlangen Verzehr von Grünem Schleimpilz zurückführen, der sich irgendwann untrennbar mit der Spezies verbunden habe.
Haltbarkeit: Roh: siehe Abschnitt Haltbarmachung im Aventurischen Herbarium ab Seite 139
»Jetzt hab’ dich nicht so, Boromil. Als ob das Aussehen jemals ein zuverlässiger Anhaltspunkt für Nützlichkeit gewesen wäre. Nur schön weiter den Schleim abkratzen, und wenn du damit fertig bist, braten wir uns den grünen Schleimling fein über dem Feuer. Wirst sehen, der schmeckt besser als das, was in Paavi als Ochsenfleisch angepriesen wird. Mit dem Schleim verdienen wir obendrein ein hübsches Sümmchen, wenn er erstmal getrocknet ist und wir raus sind aus dieser verdammten Höhle.«
—Amuri Bagoltin, Kräutersammlerin aus Paavi zu ihrem Partner Boromil Fogujeff, 1043 BF
In ganz Aventurien wächst in der Tiefe der Grüne Schleimpilz. Er ist von intensiv gelbgrüner Farbe, der Stiel häufig mehrfach in sich verdreht und die ebenfalls grünen Lamellen sind bedeckt von einer dicken und zähflüssigen Schleimschicht. Alles in allem ist der Schleimpilz von abstoßendem Aussehen. Dies ist seine Taktik, um sich vor Fressfeinden zu schützen. Der Pilz ist nahrhaft, darüber hinaus wohlschmeckend und Konsistenz sowie Geschmack erinnern an Rindfleisch.
Der Grüne Schleimpilz ist auch sonst und gerade für Höhlenbewohner oder Bergarbeiter überaus nützlich. Mit dem Schleim schützt der Pilz seine Lamellen vor Grubengasen und Giftsporen. Wird dieser abgekratzt, aufbereitet und geschnupft, verleiht Grüner Pilzschleim für eine Woche Immunität gegen Atemgifte, kostet dafür aber den Geruchssinn. Wird der Pilz verzehrt, verbessert dies die Sinneswahrnehmung für Erschütterungen. Aus dem Stiel lässt sich ein Saft pressen, der mit Wasser verdünnt Grünschleim-Tropfen ergibt. Diese, in die Augen geträufelt, erlauben es dem Anwender, im Dunkeln besser zu sehen, allerdings um den Preis besonderer Lichtempfindlichkeit.
Bisweilen problematisch ist, dass der Pilz sich durch jegliche Form der Einnahme im Körper des Anwenders festsetzen kann. In der immerwährenden Finsternis tiefer Höhlen mag dies nützlich sein, über Tage jedoch führt es zu starkem Unwohlsein und auch zur Beeinträchtigung bestimmter Eigenschaften. Doch nur wenigen Höhlenkundlern ist die genaue Zusammensetzung der potenten Brech— und Abführmittel bekannt, die dabei helfen, den Pilz wieder aus dem Körper zu entfernen. Einen solchen Experten sowie die benötigten Zutaten zu finden, kann sich im Nachgang zu einem regelrechten Abenteuer auswachsen.
Was weiß mein Held über Grüne Schleimpilze?
- QS 1: Der Grüne Schleimpilz wächst dort, wo die Sonne nie scheint: in tiefen Höhlen.
- QS 2: Der zähe Schleim schützt den Pilz vor Fressfeinden, denn er ist darunter nicht nur lecker und nahrhaft, sondern hilft auch dabei im Dunkeln zu sehen und das Gespür für Erschütterungen zu erhöhen.
- QS 3+: Sein getrockneter Schleim schützt vor Atemgiften. Er neigt dazu, sich im Körper des Anwenders festzusetzen. Nur wenigen Höhlenkundlern ist bekannt, dass dieser Befall nur mit dem Dergolasch— Pilz zu beenden ist.
