Messergras
Verbreitung:
Landschaftstyp: Grasländer, Heiden und Steppen, Wüstenränder und Wüsten
Regionen: eher selten in Nördlichem Hochland (Strauchsteppe), Nördlichen Grasländern und Steppen, selten in Mittelländischen und Südlichen Grasländern und Steppen, sehr selten in Wüstenrandgebieten
Suchschwierigkeit: –2
Bestimmungsschwierigkeit: +/–0
Anwendungen: 1/2/3/4/5/6
Wirkung: Roh:
Berührung: Die Berührung von Messergras verursacht an der stumpferen Seite 1W6–1 und an der schärferen 1W6+1 TP. In der Regel möchte der Held aber durch eine ganze Wiese oder Steppe mit Messergras hindurch und versucht, den gefährlichen Pflanzen auszuweichen. Pro Meile, die ein Held durch Messergras geht, erleidet er 1W6+3 TP. Er kann eine Probe auf Körperbeherrschung (Akrobatik, Balance oder Springen) ablegen. Jede QS verringert den Schaden um 1 TP. Messergras eignet sich nicht als Waffe, jedoch als Skalpell für langsame Schnitte (siehe Pflanzliche Hilfsmittel).
Verzehr: Wer versucht, Messergras zu essen, erleidet 1W6+1 SP durch Schnitte. Einen Nährwert besitzt es für Kulturschaffende nicht.
Verarbeitet: siehe Rezepte
Preis: 2 / 4 Silbertaler
Rezepte: Pflanzliche Hilfsmittel: Messergras-Skalpell (siehe Seite 83)
Alltagsarzneien und Volksbrauchtum:
Die feuerfesten Eigenschaften der Pflanze nutzen einige Goblins und Orks. Sie ernten das Gras und fertigen daraus brandresistente Matten an, die als Behausungen oder Schutz dienen. Getrocknet besitzt es eine ähnliche Haltbarkeit wie Stroh und auf Palisaden gespickt wehren die verletzenden Blätter ungebetene Gäste ab. Messergrasvogelscheuchen spicken gelegentlich Felder von Landwirten, die in der Nähe von Messergraswiesen leben. Sie scheinen besonders effektiv zu sein, da selbst freche Krähen, die ihre Angst überwunden haben und sich gar auf der Schauergestalt niederzulassen gedenken, mit überraschenden Klingen endgültig abzuwehren sind.
Haltbarkeit: Roh: siehe Abschnitt Haltbarmachung im Aventurischen Herbarium ab Seite 139


»Wie wenig Verstand muss man haben, um quer durch diese Pflanzen zu laufen? Das Mistzeug trägt nicht umsonst den Namen Messergras. Meeessseeerr, hörst du? Es ist sauscharf und eine Gefahr für unsere Mädels und Jungs. Das Orkenpack nutzt den getrockneten Dreck sogar gegen Feuer. Die Brandpfeile bleiben also wirkungslos, wenn sie darauf treffen. Der alte Radbod ist in seiner Jugend mal in so ein Feld geraten. Noch heute siehst du die vielen Narben an seinen Beinen und Armen. Was hast du da von einer Hexe bekommen? Feuerschutzpaste? Nicht schlecht, das konfisziere ich, denn der nächste Brand wird nicht lang auf sich warten lassen. Geld? Bei dir piept’s wohl. Für das gefährliche Zeug kannst du höchstens noch eine saftige Strafe zahlen.«
—Veerle von Eramstein, Wachtmeisterin in Baliho im Gespräch mit einem verwundeten Reisenden, 1043 BF
Das Messergras sucht trockene Gegenden als Heimat, weswegen es sich vor allem in den Steppen, im Hochland und in Randgebieten der Wüsten zwischen Riva und Mengbilla entfaltet. Namentlich weithin bekannt ist die große Messergrassteppe zwischen Thasch und Finsterkamm. Erkennbar an seiner gelbgrünen Farbe und seinen lanzettlichen, scharfen Blättern mit auffälligem Mittelnerv gedeiht es bis zu einer Wuchshöhe von einem Schritt. Zur Blütezeit trägt es wechselständige kleine Ähren, die für die weitere Verbreitung sorgen. Das Gras wächst weitgehend konkurrenzlos, und nur wenige Kreaturen können sich sicher durch seine schneidende Umarmung schlängeln. Dazu gehört das Wollnashorn, welches eine dicke Haut als Schutz gegen die Schnitte hat und sich außerdem von Messergras ernährt. Ansonsten dient es noch einigen wenigen Nagetieren und Schlangen als Nistplatz, und manchmal findet man gar sorgfältig zu Brutkammern verflochtene, messerscharfe Mäusehäuschen. Gelangt ein Unkundiger in die Nähe von Messergras, darf er mit vielen Schnitten rechnen. Das Durchqueren vieler Pflanzen ist lebensgefährlich. Feuer schadet dem Gras in keiner Weise. Selbst Brände sind wirkungslos und vertreiben zusätzlich noch fast alle anderen Konkurrenten. Nur der Mohn ist in einigen Fällen als Partner zwischen den Halmen sichtbar. Die Schwachstelle des Messergrases sind große Wassermengen. Lange Regengüsse oder Feuchtigkeit lassen die Halme faulen und neue Pflanzen erblühen, die das Gras verdrängen. In der praktischen Heilkunde haben sich Skalpelle aus Messergras bewährt.
Was weiß mein Held über Messergras?
- QS 1: Das Messergras wächst in trockenen Steppen, Hochländern und Wüstenrändern, vor allem zwischen Riva und Mengbilla.
- QS 2: Seine Blätter sind tückisch und messerscharf, aber als Waffe eher ungeeignet. Anwendung findet es als Skalpell. Es ist feuerbeständig und besitzt nur wenig natürliche Feinde. Getrocknet ist es ähnlich langlebig wie Stroh.
- QS 3+: Auf zu viel Wasser reagiert das Messergras sehr empfindlich und fault.
