Phosphorpilz
Alternative Namen: Leuchtpilz
Verbreitung:
Landschaftstyp: alle (nur unterirdisch)
Regionen: in feuchten Höhlen und Gängen unter der Erde
Suchschwierigkeit: +1
Bestimmungsschwierigkeit: +1
Anwendungen: 1/2/3/4/5/6
Wirkung: Roh:
Berührung: Die Brenndauer des Pilzes beträgt nach dem Pflücken 30 Minuten. Sichtmodifikatoren durch Dunkelheit werden durch seinen Schein pro 1 Schritt Radius wie folgt reduziert: –4/–3/–2/–1 Stufe(n). Eine Tagesration Wasser erhöht die Leuchtdauer um 3 Stunden, wenn der Fruchtkörper damit regelmäßig befeuchtet oder hineingelegt wird.
Verarbeitet: siehe Rezepte
Preis: 2 / 4 Silbertaler
Rezepte: Elixiere: Feuerpulver (siehe Seite 89), Kaltes Licht (siehe Seite 92)
Alltagsarzneien und Volksbrauchtum:
Manche Feldforscher der Herzog-Eolan-Universität in Methumis behaupten standfest, dass sich auch flüssige Elixiere und – wie mancher mit einer Heldengeschichte schönreden will – Urin, Blut oder Tränen zur Erhaltung der Leuchtkraft des Phosphorpilzes eignen. Auch den Stiel des Pilzes in den Mund zu stecken und dem leuchtenden Schirm mit Speichel in kritischen Situationen ein letztes Flimmern zu entlocken, sei angeblich möglich. Von Zwergen wurde dies nie öffentlich bestätigt.
Haltbarkeit: Roh: siehe Abschnitt Haltbarmachung im Aventurischen Herbarium ab Seite 139


»Sogar unter der Erde, wo uns das Licht des Herrn Praios verwehrt bleibt, entsendet uns der Götterfürst Hilfe. Das Gewächs namens Phosphorpilz, dem Aureliani angelehnt, vermag als mahnendes Mal die versteckten Düsternisse des Finsterkamms und Orkenlandes aufzudecken. Das Gewächs leuchtet gelb-grünlich und ist ein Indikator für vorhandene Feuchte. D’rum nimm, was der Herr Praios dir an Licht schenke, und schneide aus dem Geflecht ein Stück heraus. Es wird für fast ein halbes Wassermaß deine bisherigen Leuchtmittel schonen. So du zukünftig an anderen Orten mit tiefer Finsternis wandeln magst, nimm etwas vom Geflecht mit und trockne es ad primo unter den Augen des Herrn. Ad secundo versetzt du es mit Feuchte und siehe da – der Herr leuchtet aus deiner Hand!«
—aus einem Bericht des Praiosgeweihten Fidian Ratfried, Angbar, 1042 BF
In Höhlen und unterirdischen Gängen kommt der Phosphorpilz vor. Für sein Wachstum bevorzugt er Orte mit hoher Feuchtigkeit, die ihm vor allem im Finsterkamm und Orkland zur Verfügung stehen. Ein Teil seines Namens entstammt dem Aureliani Phosphor und weist mit der Bedeutung „Lichtträger“ bereits auf seine Besonderheit hin. Der Pilz schmiegt sich meist an unterirdische Höhlenwände und wird etwa fünfzehn Halbfinger groß. Auf dem runden, meist gebogenen Stiel bildet sich ein verdickter Übergang, an den sich ein ovaler Hut mit Spitze anschließt. Dieser ähnelt der Architektur tulamidischer Türme und zeigt seine Lamellen erst beim Aufschneiden. Im Volksmund nennt man diesen Teil des Phosphorpilzes auch den „leuchtenden Lampenschirm“. Unter idealen Bedingungen tritt er sogar als größeres Geflecht oder fingerdicke Wandschicht auf.
Der gesamte Pilz leuchtet grünlich, und zwar umso stärker, je mehr Feuchtigkeit er bekommt. Seine Lichtintensität ist so variabel, dass er mal fade glimmt und andernorts einen gesamten Gang oder eine große Höhle zu erleuchten vermag. Selbst nach dem Herausschneiden erhellen die gelösten Pilzteile die Umgebung, weswegen sie häufig als Fackelersatz dienen. Nach maximal einer halben Stunde erlischt das Licht eines geernteten Pilzteils.
Für eine weitere Verarbeitung ist ein Trocknen des Pilzgeflechts erforderlich. Pur als Pulver löst es in angefeuchteter Form eine helle und gefährliche Stichflamme aus, wenn es verbrannt wird, welche Schamanen und Druiden teilweise gezielt für Rituale nutzen. Als längerfristiger Laternenersatz hilft die Rezeptur des Kalten Lichts. Dazu wird der Pilz zuerst getrocknet, pulverisiert und alchimistisch aufbereitet. Um die grünliche Leuchtkraft hervorzulocken, holt man das Gemisch vorsichtig aus dem Wasser, in dem es aufgrund säureartiger Eigenschaften an der Luft gelagert werden muss.
Was weiß mein Held über Phosphorpilz?
- QS 1: Höhlen und unterirdische Gänge sind die üblichen Fundorte des Phosphorpilzes. Er wächst meist an Wänden und kann Geflechte oder Teppiche ausbilden.
- QS 2: Der Pilz dient als Leuchtmittel unter Tage und leuchtet heller, je mehr Feuchtigkeit anwesend ist. Nach dem Herausschneiden leuchtet der Teil des Pilzes für einige Zeit weiter.
- QS 3+: Der getrocknete Phosphorpilz führt im Kontakt mit Feuer zu grünen, meterhohen Stichflammen. Mit alchimistischen Mitteln lässt sich aus ihm das Kalte Licht anfertigen.
