Rattenpilz
Verbreitung:
Landschaftstyp: alle
Regionen: selten, aber überall dort zu finden, wo der Namenlose Einfluss oder Kultstätten besitzt
Suchschwierigkeit: –4
Bestimmungsschwierigkeit: –3
Anwendungen: 1/1/2/2/3/3
Wirkung: Roh:
Berührung: bei Geweihten (außer jenen des Namenlosen) Ansteckung mit Zorganpocken (siehe Regelwerk Seite 344) bei 11-20 auf W20
Einatmung: Der Meister würfelt eine Giftprobe (Stufe 3, erschwert um die SK des Helden). Bei Erfolg atmet der Charakter genug Sporen ein oder verspeist den Pilz gar, sodass Zweifel von ihm Besitz ergreifen.
Verzehr: siehe Berührung und Einatmung
Verarbeitet: siehe Rezepte
Preis: wird nicht öffentlich gehandelt
Rezepte: Pflanzliche Gifte: Rattenpilzgift (siehe Aventurischer Almanach Seite 174)
Alltagsarzneien und Volksbrauchtum:
Als Zeichen besonderer Gunst gelten „Hexenringe“, also im Kreis wachsende Anhäufungen aus Rattenpilzen, die als Schutzringe bei der Beschwörung von Dämonen dienen und unter deren Einfluss Wunder des Namenlosen leichter gelingen sollen.
Haltbarkeit: Roh: siehe Haltbarmachung



»Dero Versicherungen jener Vagabunden aus Altenbrück, die sich selbst Abenteurer heißen, hätte es kaum mehr bedurft, denn bald stießen wir auf das sichtbare Zeichen der Verderbtheit dieses Ortes. Rattenpilze in erschreckend großer Zahl markierten die Nähe einer Opferstätte des verruchten Namenlosen. Meine Begleiter säumten nicht, sie mit Schwert und Feuer der praiosgefälligen Vernichtung anheim zu führen!«
—aus einem Bericht des Praiosgeweihten Fidian Ratfried, Angbar, 1040 BF
So im Kult des Namenlosen überhaupt etwas den Status „heilig“ besitzt, dann sicherlich der kaum zwei Finger hohe Rattenpilz. Hut und Stängel sind unscheinbar grau bis dunkelgrau, seine Lamellen weiß mit purpurnen Einsprengseln. Allzeit sind sie von einem nebelig blauen Leuchten umgeben, das in Nacht und Zwielicht unheimlich wirkt. Der Hutpilz ist zwar selten, kann aber in ganz Aventurien gefunden werden. Fast nie wächst er in unverdorbener Erde, sondern gedeiht dort besonders prächtig und zahlreich, wo Namenlose Macht präsent ist. Ein Rattenpilzvorkommen lässt also direkt auf die Nähe einer Opferstätte oder eines Namenlosen-Zirkels schließen. Der Rattenpilz ist sehr gefährlich. Arglose Pilzsammler werden häufig von seinem höchste Gaumenfreuden verheißenden, würzig-verführerischen Geruch angezogen. Doch wer einen Pilz verzehrt, wird tagelang von Namenlosen Zweifeln geplagt. Bislang fester Glaube wird erschüttert, Gewissheiten hinterfragt, derweil Alpträume den sicher geglaubten Daseinszweck unterhöhlen. Besonders gefährdet sind hier jene, die ohne festen Glauben sind, denn sie fallen Bekehrungsversuchen recht leicht zum Opfer. Ein Geweihter der Zwölfe hingegen muss einen solchen Pilz mitunter nur berühren, um an den Zorganpocken zu erkranken. Diener des Namenlosen schätzen den Rattenpilz sehr und nutzen ihn als Zusatz für allerlei Alchimika. Als Absud lässt sich das Gift des Namenlosen Zweifels leicht verbreiten.
Was weiß mein Held über Rattenpilze?
- QS 1: Rattenpilze wachsen dort, wo der Namenlose Macht besitzt. Sie locken mit ihrem schmackhaften Duft Wanderer an.
- QS 2: Wer den Pilz verzehrt oder lange seine Sporen einatmet, wird von Namenlosen Zweifeln geplagt. Geweihte aller anderen Götter können an Zorganpocken erkranken, wenn sie den Pilz nur berühren.
- QS 3+: Das Gift des Pilzes kann als Sud extrahiert werden. Den charakteristisch würzigen Duft behält das Gift bei, sodass es Nichtsahnenden leicht heimlich verabreicht werden kann. Rattenpilz wird von Namenlosendienern gerne zu allerlei Alchimika hinzugegeben.
