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Roter Lotos

Verbreitung:

Landschaftstyp: Grasländer, Heiden und Steppen, Sümpfe, Marschen und Moore, Wälder, Maraskan

Regionen: in Teichen und an Seeufern, angebaut bei Städten mit Färberzunft

Suchschwierigkeit: –2

Bestimmungsschwierigkeit: –1

Anwendungen: 1/1/2/2/3/3

Wirkung: Roh:

Einatmung: giftig (Stufe: 1, Wirkung: 1W3 SP, 1 Stufe Paralyse, Dauer: sofort; kann durch weitere Anwendungen nicht erhöht werden)

Verarbeitet: siehe Rezepte

Preis: 2 / 4 Silbertaler

Rezepte:

Pflanzliche Gifte: Gardistenkeuche (siehe Seite 80)

Alchimistische Gifte: Halbgift (siehe Seite 90)

Alltagsarzneien und Volksbrauchtum:

Aus dem Blütenstaub des Roten Lotos lässt sich ein bei phexgefälligen Schurken beliebtes Atemgift herstellen: die Gardistenkeuche. Das Pulver verbleibt, nachdem es verstreut wurde, einige Augenblicke in der Luft und sorgt, wenn es eingeatmet wird, für einen Hustenreiz. Es wird gerne bei Flüchtigen gegen Gardisten eingesetzt, um sie bei einer Verfolgungsjagd zu behindern. Diesem Umstand hat das Gift seinen Namen zu verdanken.

Haltbarkeit: Roh: siehe Haltbarmachung

Poisonous Herbs Physical Herbs Supernatural Herbs

»Is’ mir sowas von egal, dass man daraus besonders strahlende Farbe machen kann, diese Dreckspflanze gehört verboten! Jeder Hinterwäldler mit halbwegs Grips in der Birne kann den Blütenstaub gegen unsereins einsetzen. Was soll das heißen, ich soll halt das Maul nicht immer so weit aufreißen? Dich will ich sehen, wenn du hinter diesem Diebsgesindel einmal quer durchs Ochsenviertel rennen musst. Da japst du ganz sicher ebenso nach Luft wie meine Mädels und Jungs. Wie hätten sie dieses viermal verfluchte Pulver auch sehen sollen, so fein wie es ist, eh? Ja, von Gardistenkeuche rede ich, und mir gefällt überhaupt nicht, wie du gerade grinst!«
—Veerle von Eramstein, Wachtmeisterin in Baliho im Kaiserstolz und Orkentod kurz vor einer Schlägerei

Roter Lotos ist nah mit dem Färberlotos verwandt. Die schwimmende Pflanze gedeiht in Gewässern – stehenden wie fließenden – südlich einer Linie von Thorwal bis Vallusa und ist damit die nördlichste Lotosart Aventuriens. Ihre Blütenkelche sind besonders groß und von intensivem Rot, wobei die äußeren Blütenblätter auffallend kräftig und an der Unterseite grün gefärbt sind. Ihre weißen Fruchtblätter sitzen kompakt im Zentrum der Blüte und die Schwimmblätter sind leuchtend grün. Dank der intensiven Farbe ist sie in der Färberei sehr begehrt und wird in manchen Landstrichen eigens dafür gezüchtet. Zwar ist die Lotosfarbe an sich nicht sehr sonnenbeständig, doch kann sie durch alchimistische Bäder fixiert werden. Ein Aufwand, für den die intensiv leuchtende Rotfärbung damit behandelter Stoffe entschädigt.

Allerdings ist die von Ingerimm bis Praios stattfindende Ernte nicht ohne Risiko, denn der Blütenstaub des Roten Lotos ist minder giftig und verursacht schmerzhafte Atembeschwerden.

Mit wenig Aufwand lässt sich der Blütenstaub zu „Gardistenkeuche“ verarbeiten. Geröstet und dann fein zermahlen entsteht aus ihm ein Pulver, das – wird es in die Luft geblasen – einige Herzschläge dort verweilt, ehe es langsam zu Boden sinkt. Eingeatmet erzeugt es einen kaum zu lindernden Hustenreiz, den jedes Schnappen nach Luft weiter anfacht. Den Namen bekam das Pulver, weil es von Dieben gerne eingesetzt wird, um Verfolger – häufig Stadtgardisten – abzuschütteln.

Was weiß mein Held über Roten Lotos?
  • QS 1: Roter Lotos wird zum Färben verwendet, wobei die Farbe in der Sonne schnell verblasst.
  • QS 2: Fein zermahlen und eingeatmet führt er zu krampfartigen, paralysierenden Hustenanfällen. Kleinkriminelle verwenden ihn gerne, um Gardisten abzuhängen, was den Namen „Gardistenkeuche“ popularisiert hat.
  • QS 3+: Roter Lotos ist die am weitesten nördlich wachsende Lotosart. Man kann ihn selbst im Nebelmoor und bei Prem noch finden.
Roter Lotos - Aventurien - DSA