Steinrinde
Verbreitung:
Landschaftstyp: alle (nur unterirdisch)
Regionen: überall unterirdisch ab 100 Schritt Tiefe auf Felsen und Steinen
Suchschwierigkeit: –1
Bestimmungsschwierigkeit: 0
Anwendungen: 1/1/2/2/3/3
Wirkung: Roh:
Berührung: keine, jedoch sehr leicht brennbar (ein Funken genügt bei 1-5 auf 1W20 für eine Kettenreaktion). Dabei brennt 1 Stein Rinde so lange wie 3 Stein Feuerholz.
Preis: 1,5 / 3 Silbertaler
Alltagsarzneien und Volksbrauchtum:
Tee aus Steinrinde soll Körper und Seele wärmen, sollte jedoch vorsichtig geerntet werden, da die Flechte auch auf giftigen Mineralien wächst und die schädlichen Substanzen aufnehmen kann. Sehr obskur ist die Sage von alten geodischen Alltagsarzneien aus Steinrindenwolle, die Giftstoffe aus dem Körper aufnehmen und durch Ausdünsten über Zeit abgeben kann.
Haltbarkeit: Roh: siehe Haltbarmachung
»›Was siehst du?‹ Sie waren in einer Höhle weit unter der Erde. Ombrosch Sohn des Artagh war seinem Lehrer Nortgram in die Höhlen gefolgt. Das Licht einer Laterne erleuchtete den Höhlengang leicht.
›Stein, was sonst.‹
›Bist du sicher? Beobachte.‹
Ombrosch schnaufte stark. ›Ich habe hingesehen. Wir sind in einer Höhle.‹
›Nicht genau genug.‹ Nortgram wusste, wie er seinen Schüler animieren konnte. ›Genauer – irgendetwas ist hier.‹ Er entzündete eine Fackel und hielt sie näher an den Stein. Es roch anders. In der Hocke betrachtete er die Stelle ausgiebig. Der Ältere sah mit hochgezogenen Augenbrauen hin. Die Fingerspitzen seiner Hände berührten sich und warteten. Sein Blick war nahezu stechend. Die Fackel drehte der Schüler mehrfach. Da war etwas. Er richtete sich auf. ›Der Stein hat geraucht.‹
›So ist es.‹
Von rauchendem Gestein hatte Ombrosch bisher nie etwas gehört.
›Dies sind massive Felsen. Wie können sie rauchen oder brennen? Nicht einmal das Feuer der Geschuppten lässt sie brennen.‹
›Gut. Wenn der Stein nicht brennt, was dann?‹ Die tiefe Stimme des Lehrers hallte in den Gängen.
›Vielleicht etwas darauf, oder etwas Unsichtbares?‹
›Aha. Mach die Fackel aus. Sei vorsichtig! Wir gehen.‹
Mehrmals trat der Zwerg auf die Fackel und löschte sie. Seine Stirn war von Falten gezeichnet. Fragend schaute er auf dem Rückweg über die Schulter zur rauchenden Stelle zurück. Schneller als üblich hörte er seinen Atem. Dies entging seinem Lehrer nicht. Trotzdem ging dieser ohne jede Regung weiter. ›Er muss Geduld lernen‹, dachte der Meister. Mit hängenden Schultern trottete sein Schüler hinterher. Nach einem halbstündigen Marsch hielt sein Vordermann unvermittelt an.
›Setzen wir uns.‹ Die beiden Zwerge ließen sich auf dem kalten Gestein nieder.
›Der Stein hat nicht gebrannt.‹
›Ja, was dann?‹
›Es war die Steinrinde. Sie wächst als Flechte auf Felsen.‹
›Hätte ich sie sehen können?‹
›Nur mit sehr gutem Licht. Die Steinrinde ist leicht entzündlich und wird daher als Brennmaterial verwendet. Mit der Fackel hast du fast einen Großbrand ausgelöst. Unter Tage ist das tödlich, da der Rauch schlecht abziehen kann. Die Pflanze kommt dort fast überall vor. Aber ich vertraue dir, wie du siehst.‹ ›Feuer.‹ Ombrosch schluckte laut …«
—aus Zwölfmal zwölf Aventheurer – Band XXIII: Im Griff der Todesranke, Pollenstaub der siebten Sphäre oder Was uns der Folianth der Kreutherkunde nicht lehrte, Druckerei Stührmann & Mezzani, Grangor, 1041 BF
Was weiß mein Held über Steinrinde?
- QS 1: Von Steinrinde hat die Heldin noch nie etwas gehört. (Ausnahme: Zwerge, diese kennen bei QS 1 alle Informationen unter QS 2)
- QS 2: Steinrinde wächst unterirdisch auf Stein und kleidet oft große Teile von Höhlensystemen aus. Sie ist nur mit guter Beleuchtung als gräuliche Flechte, seltener als aufgeschichteter Flaum zu erkennen. Steinrinde ist leicht entflammbar.
- QS 3+: Wo sich Steinrinde aufschichtet, ist die Luft besonders kohlenstoffreich. Sobald man dies bemerkt, wird das Atmen langsam gefährlich. Alternativ kann sie auf den Lebensraum vieler oder großer Lebewesen hinweisen.
