Tigermohn

»Wir als Töchter Satuarias kennen den Zauber ÄNGSTE LINDERN als Hilfe bei großer Furcht. Wer in der Kräuterkunde gut aufgepasst hat, kennt Pflanzen, die Ähnliches vollbringen können. Eine von ihnen ist der Tigermohn, der seinen Namen von den gelben Blüten mit roten Streifen erhalten hat. Ansonsten ähnelt sie anderen Mohnarten und besitzt neben der Blume aus Blütenblättern eine Samenkapsel, welche die heilsamen Früchte beherbergt. Ängste, Berserkerwut und Beherrschung kannst du mit ihnen mildern. Alpträume und Zustände der Unruhe sind ebenfalls behandelbar. Gib aber Acht, denn das Gewächs hat auch eine gefährliche Seite. Es ist möglich, dass dein Patient in tiefe Bewusstlosigkeit fällt, aus welcher er zwar wieder erwachen wird, aber erst nach vielen Stunden, womöglich gar Tagen.«
—Elfwidde Entenwacht, Tochter der Erde aus Weiden zu ihrer Schülerin Gedrut, 1043 BF

Der Tigermohn gehört zu den ausdauernden, krautigen Pflanzen und findet Gefallen an sonnigen Wiesen, Auen oder Waldrändern. Im Lieblichen Feld, dem Königreich Aranien, Nord— und Mittelaventurien fühlt er sich wohl. Aus der tiefen Wurzel entspringt ein langer, aufstrebender Stängel, der kleine gras— bis graugrüne Blätter trägt. Endständig sitzt die Knospe, aus denen später die vierblättrigen gelben und rotgestreiften Blüten entstehen, die der Art ihren Namen verschafften. In der Mitte der Blume zieren helle Staubbeutel das Gewächs. Landläufig geht die Meinung um, dass es sich um eine Kreuzung aus gelbem und rotem Mohn handelt, was Kundige jedoch als unwahrscheinlich einschätzen. Die Blütezeit des Tigermohns reicht von Praios bis Efferd. In der mohntypischen Kapsel, die das Ziel der Kräutersammler ist, reifen die Samen im Travia heran. Die elliptischen braun-schwarzen Samen lassen sich roh oder als Teeaufguss einnehmen und entspannen Körper und Seele. Man schreibt ihnen besänftigende und entkrampfende Wirkungen zu. Aggressive Ausbrüche, Ängste und wahnhafte Zustände lindern sie für einige Stunden. Selbst unbeherrschte Regungen bis zum Blutrausch oder manifeste Ängste können unterdrückt werden. Anschießend kehren sie aber in gewohntem Rahmen zurück, sofern sie während der Wirkungszeit nicht natürlich abgeklungen wären. Bei passender, trockener Lagerung sind die Samen oder Kapseln rund einen Götterlauf lang verwendbar. Die Anwendung ist aber mit Gefahren verbunden. Einige Werke und Heilkundige berichten von einem starken Wachkoma, das Stunden andauert und nicht frühzeitig aufzuheben ist, solange kein Wunder oder Magie bemüht wird. Bei größeren operativen Eingriffen verwenden Heilkundige das Mittel daher gezielt in Form eines pflanzlichen Beruhigungsmittels. Aufgrund seines dämpfenden Effekts ist der Tigermohn eine typische Ingredienz des alchimistischen Friedenswassers, welches auch als „Tsa-Tränen“ bekannt ist und seine Anwenderin inspiriert, als Botin des Friedens Konflikte zu lösen und Gewalt zu unterbinden.

Was weiß mein Held über Tigermohn?

• QS 1: Der Tigermohn sucht Wiesen, Auen und lichte Wälder und hat im Sommer gelbe Blüten mit roten Streifen. Als Hausmittel nutzt es die Bevölkerung als Schlaf— oder entkrampfendes Mittel.
• QS 2: Man erntet die Samen, die eine beruhigende und tröstende Wirkung nach der Einnahme besitzen und gegen Ängste helfen, im Travia.
• QS 3+: Die Anwendung geht mit der Gefahr eines längeren Wachkomas einher. Gezielt wird dieses Potenzial für Beruhigungsmittel genutzt. Alchimisten verwenden den Tigermohn als Ingredienz des Friedenswassers.