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Maraskan

Die Insel Maraskan mit dazugehörigen Inseln.

Maraskan ist die größte aventurische Insel und bekannt als Heimstatt zahlloser gefährlicher, vor allem aber giftiger Tiere und Pflanzen. Hauptlandschaftsform sind der bergige Urwald der Maraskankette und des Amdeggynmassivs im langgestreckten Zentrum der Insel. Gewässer sind häufig, und die Baumgrenze endet bei 4.000 Schritt Höhe. Das Klima ist sehr warm und im Landesinneren zunehmend schwül. Regelmäßige Abendgewitter sorgen, zusammen mit den beiden Regenzeiten, für reichlich Niederschlag. Auf Maraskan gibt es alle Typen des Regenwalds (siehe Seite 116) und ebenso einen Großteil der dort beschriebenen Vegetation.

Maraskan

Es gibt allerdings auch Flora, die vor allem oder sogar nur auf Maraskan gedeiht, so ist der Maulbeerbaum hier sehr häufig. Der Mangobaum (Tuzakapfel) liebt Licht und steht häufig nahe bei gefallenen Urwaldriesen. Er kommt auf Maraskan und den Waldinseln vor, seine wohlschmeckende Frucht wird etwa faustgroß, hat eine rotgrüne Schale und gelbes Fruchtfleisch um einen einzelnen großen Kern. Nur im Altimont und der Maraskankette wächst die Turupa (Südmeer-, Maraskanzeder). Sie kann 100 Schritt hoch werden. Hoch oben trägt sie eine schirmförmige Krone aus immergrünen Nadeln und hat eine rissige Rinde. Ihre Zapfen sind schrittgroß, und die schmackhaften Früchte hängen in Scheintrauben daran. Selbst auf Maraskan selten ist der stets einzeln stehende Axorda. Die dunkle, tief zerklüftete Rinde des Baums, Xordai-Rinde genannt, ist ein bedeutendes Heilmittel. Eine Abart des Fassbaums ist der maraskanische Trommelbaum, aus dessen von Natur aus hohlem Stamm dringen unheimliche Geräusche, selbst wenn kein Karamujin (marask.: ‚unbesiegbarer Schüttler‘), ein Baumgeist, darin wohnt. Auf dem Festland kaum anzutreffen, hier jedoch Die Insel Maraskan mit dazugehörigen Inseln. heimisch, ist der Trompetenbaum mit seinen hängenden, schlanken Trichterblüten von weißer oder gelber Farbe. Auf Maraskan gedeihen viele Nussbäume, darunter der bis zu 15 Schritt hohe Paranussbaum mit seinen seltsam gelappten Blättern und zwei Finger langen, schwer zu knackenden, fettreichen Nüssen. Auch die Gefleckte Springnuss bringt eine solche Kraftnuss hervor. Die Besonderheit der Staude mit den rankenden Trieben ist jedoch, dass die reifen Nüsse vom Stängel hüpfen und etwa einen Tag lang umherspringen. Diesen Umstand nutzt lichtscheues Gesindel gerne für ablenkende Geräusche – sofern es an frische Nüsse gelangt. Springnüsse sind essbar, verursachen jedoch häufig Schluckauf. Ein niedriger Strauch ist die Mimose, deren feinfiedrige Blätter sich bei der geringsten Berührung zusammenfalten und minutenlang so bleiben, woran ein Kundiger die Anwesenheit eines Eindringlings erkennen kann. Die bis zu sechs Schritt langen Blätter des ungiftigen Peitschenstrauchs, einer Kletterpflanze, sind über und über mit kleinen Nadeln besetzt. Sie sind berührungsempfindlich, legen sich bei heftigen Bewegungen um das Opfer und zerscheuern ihm die Haut. Häufig in Hochlandwäldern Maraskans und Thalusiens anzutreffen ist der Hakendorn, ein Strauch, der bis zu drei Schritt weit kriechende rote Stängel mit harten Blättern und glasartigen, fingerlangen gekrümmten Dornen ausbildet. Diese Dornen bohren sich durch Stiefelsohlen, verhaken sich in allem, was in ihre Reichweite kommt und haben so schon das Schicksal manches Maraskanreisenden besiegelt.

Bis zu sieben Schritt hoch wird Zuckerrohr, ein bedeutsames Lebensmittel, das auch auf dem Festland verbreitet ist. Der Saft wird aus den Stangen gepresst, getrocknet und wie gemahlenes Getreide verwendet. Besonders bekannt ist die „Offenbarung der Zwillinge“, ein daraus gebrannter Branntwein (Rum). Allenthalben wachsen zudem üppig blühende Blumen wie Seerosen, Goldruten, Schwarzer Nachschatten und Lilien.