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»Drutchen, hör gut zu! Heute ist deine erste Lehrstunde in der Pflanzenkunde. Sicherlich hast du viele Fragen. Was man alles aus Donf, Klippzahn und Neckerkraut machen kann? Eine ganze Menge! Die Kräuter und Pflanzen, die Bäume und Pilze sind voller Kraft, und wer weiß, wie man sie nutzt, der kann damit wundersame Dinge anstellen. Fiebersaft zum Beispiel. Nimm Jorugawurzel und koche sie mit Gulmond und Traschbart – du wirst sehen, nie wirst du an der Gilbe leiden. Wenn du deine von Satuaria geschenkte Kraft auffrischen willst, dann solltest du am besten wissen, wie du einen Trank aus Kairan braust. Und ich kann dir sagen, einmal vom Atmonbrei gekostet und du wirst zu einer wahren Alrika Drachentöterin!
Wenn du eines Tages bewanderter in der Alchimie bist, wirst du noch ganz andere Wunderwerke zusammenstellen können. Mit dem Charismaelixier wirst du Menschen viel leichter zu deinen Freunden machen, und die Furchtlos-Tropfen werden dir helfen, wenn jemand Wahnvorstellungen oder große Angst hat. Die Natur hat für alle Probleme eine Antwort! Vor ein paar Sachen will ich dich aber warnen, Drutchen. Wir Hexen stehen in dem Ruf, Giftmischerinnen zu sein. Da ist schon etwas dran. Ich kenne eine Menge Möglichkeiten, aus Pflanzen Gifte herzustellen: Die Shurinknolle und den Eitrigen Sumpfknöterich, die kennst du ja auch schon. Aus ihnen kann man wirkungsvolle Gifte machen. Ich rate dir: Lass die Finger davon. Versuch lieber, dein Wissen um diese Gifte dafür zu nutzen, Vergiftete zu heilen, statt selbst dafür zu sorgen, dass jemand dadurch zu Boron fährt. Das gibt nur Ärger und die Inquisition wird dich holen!
Bei einigen Pflanzen und Tinkturen, Drutchen, solltest du wohl überlegen, wie viel du davon zu dir nimmst. Manche Pflanzen lassen dich süchtig werden, wenn du nicht Maß hältst, beispielsweise Mibelrohr, aber auch mit der Einbeere solltest du es nicht übertreiben. Wenn du zu viel davon nimmst, willst du immer mehr davon. Und weil du vorhin wegen des Ilmenblatts gefragt hast: Ein gutes Mittel für Vielerlei, aber die meisten Menschen setzen es nur zum Vergnügen ein. Welches Vergnügen fragst du? Ach, dafür bist du noch zu jung. Stell lieber eine andere Frage.«
—Elfwidde Entenwacht, Tochter der Erde aus Weiden zu ihrer Schülerin Gedrut, 1043 BF