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Aventurisches Herbarium Rezepte

Rezepte

»Ach, mein lieber Geron, du kannst dich glücklich schätzen, dass es Peraine gibt. Du und solche Zwerge wie Arbosch, ihr geht nicht oft in einen Tempel der Herrin, nicht wahr? Ja, in einen Rondratempel vielleicht, um für die nächste Schlacht zu beten oder eure Waffe zu weihen. Aber hast du dir eigentlich mal überlegt, wie viel Glück wir Menschen haben, dass es Peraine gibt? Du auch, Geron, gerade du!

Ja, nun überleg doch mal. Wie oft hast du schon eine Heilpflanze auf deine Verletzungen gelegt? Wie oft hast du ein Gegenmittel gegen ein Gift getrunken? Hat dir das Atanax, was ich mühevoll aus dem Ehernen Schwert besorgt habe, nicht geholfen, als du an Sumpffieber erkrankt warst? Ich weiß noch, wie du geschrien und geweint hast wie Klein-Alrik. Ja, ohne die Gaben der Gütigen Mutter würde es uns allen schlechter gehen. Du könntest ruhig ein paar Taler spenden, wenn wir das nächste Mal wieder an einem Perainetempel vorbeikommen. All die Salben, Tiegelchen und Tees, die dir und den anderen Kraft gegeben haben, Vergiftungen geheilt oder euch sonst wie gerettet haben! Und das ist ja nicht alles. Die Natur ist vielfältig, und die Anwendungsmöglichkeiten unbegrenzt. Denk doch nur mal an den Orazalkleber. Oder den Zunder, den du jeden Tag benutzt. Die Praiosmilch für Layariel, damit sie in der Khôm nicht nach einem Tag aussieht wie ein Hummerier im Kochtopf. Ja, alles Gaben der Gütigen.

Es ist wichtig, dass jemand die Zubereitung all dieser Rezepte kennt. Das sind Geheimnisse der Heilkunst, mein Jüngelchen, und wir Perainegeweihten passen darauf auf, so wie wir auf Leute wie euch aufpassen. Ständig verletzt, krank, oder vergiftet – und kaum ein Dank der lieben Mutter Peraine gegenüber. Immer nur zu Rondra rennen.

Ich gebe zu, es gibt auch Sachen, die man aus Pflanzen herstellt, die man besser nicht anfasst. Das ganze eklige Alchimiezeugs, aus dem man Rauschmittel herstellt. Dieser Regenbogenstaub zum Beispiel. Wer sich das hat einfallen lassen, muss ein wahrlich dämonischer Alchimist gewesen sein. Und selbstredend die ganzen Gifte. Die sind keine Erfindung Peraines, die hat uns der Namenlose geschickt! Jawohl, der Namenlose!«
—Hilbert aus Auen, Perainegeweihter, während einer Standpauke gegenüber seinem waffenliebenden Gefährten Geron Waisenmacher, neuzeitlich