Moarana-Liane
Verbreitung:
Landschaftstyp: Regenwälder, Wälder
Regionen: Überhoher, Mittelhoher und Halbhoher Regenwald, Regengrüner Wald, Nebelwald, Strandwald, gelegentlich in Immergrünen Wäldern (Südosten)
Suchschwierigkeit: –2
Bestimmungsschwierigkeit: –2
Anwendungen: 1/2/3/4/5/6
Wirkung: Roh:
Verzehr: Moarana-Lianen können wie Süßholz gekaut oder geraspelt werden und wirken leistungssteigernd (+1 KO, +1 KK für 2 Stunden), danach rächt sich der Körper allerdings mit Gliederschmerzen (1 Stufe Betäubung für 2 Stunden). Sucht bei 1-5 auf W20 (Probe bei jeder Anwendung fällig); 1 Anwendung alle 1W3 Tage
Verarbeitet: siehe Rezepte
Preis: 4 / 6 Silbertaler
Rezepte:
Pflanzliche Gifte: Boabungaha (siehe Seite 84) Pflanzliche Rauschmittel: Moarana-Liebessaft (siehe Seite 87)
Elixiere: Wachtrunk (siehe Seite 94)
Alltagsarzneien und Volksbrauchtum:
Besonders Sklavenhalter und Plantagenbesitzer in Meridiana schätzen die Pflanze und machen sich die starke Suchtwirkung zunutze, um ihre Arbeiter und Sklaven gefügig zu halten und an sich zu binden.
Haltbarkeit: Roh: siehe Abschnitt Haltbarmachung im Aventurischen Herbarium ab Seite 139



»Allerlei Ranker, Schlinger, Klimmer und Winder gibt es im Regenwald des Tiefen Südens. Die meisten wurzeln im Boden und klettern dann entlang der Urwaldriesen empor, dem Praiosauge entgegen. […] Eine, die nicht gar so hoch hinaus will, ist die Moarana-Liane. Ihre braunsamtigen Stämmchen umschlingen vornehmlich die kleineren Bäume des Regenwaldes. In den Plantagen der Stadtstaaten des Südens ist sie gerne gesehen, denn den getrockneten Trieben wohnt eine leistungssteigernde Wirkung inne. Wird sie gemahlen ins Essen gemischt, erhöht das die Schaffenskraft der Arbeiter und Sklaven. Bisweilen fördert es auch die Fügsamkeit, denn regelmäßiger Genuss der Liane macht abhängig.«
—aus Folianth der Kreutherkunde, Festum-Ausgabe, 1042 BF
Wie die meisten Lianen ist die Moarana-Liane kein Schmarotzer. Sie wächst im aventurischen Regenwald und nutzt dessen kleinere Bäume lediglich als Kletterhilfe. Junge Moarana-Lianen sind von frischem Grün und recht dünn. Sie wachsen schnell und umwinden dabei alles, was ihnen in den Weg kommt und dabei hilft, an Höhe zu gewinnen. In regelmäßigen Abständen zweigen wechselständig große Blätter ab, die in zwei gleichgroßen Spitzen auslaufen und deren Stängel ebenfalls Rankorgane sind. Darum treiben die Lianen nur an ihrem jeweiligen oberen Ende Blätter aus, während die tieferen Stränge verholzen. Ausgewachsen sind die Stämme der Moarana-Liane etwa fingerdick und umhüllt von einer samtigen Rinde von bräunlicher Farbe. Frisch und lebendig sind die Lianen widerstandsfähig und nur mit Mühe zu schneiden.
Einige Waldmenschenstämme verkochen traditionell kurze Stücke der Liane zu einem zähflüssigen Liebessaft, den sie mit Fruchtsäften oder Wasser vermischen und gerne vor dem Liebesakt trinken. Moarana-Liebessaft erhöht Potenz und Ausdauer, wenngleich sich gegen Ende der Wirkungsdauer Gliederschmerzen und Müdigkeit einstellen. Nicht nur deswegen sollte der Liebessaft mit Vorsicht genossen werden, denn er kann süchtig machen.
Sowohl Wirkung als auch Suchtrisiko gelten ebenso für getrocknete Stängel, die wie Süßholz gekaut werden, oder für zerriebenes Lianenholz, welches unter das Essen gemischt wird. Die Waldmenschen und Utulus des Tiefen Südens vermögen es jedoch ebenso, den Saft der Liane so zu behandeln, dass er als gefährliches Atemgift wirkt.
Was weiß mein Held über Moarana-Lianen?
- QS 1: Moarana-Lianen wachsen im Regenwald und dort an kleineren Bäumen. Getrocknete Lianenstücke können, wie Süßholz gekaut, die Ausdauer steigern.
- QS 2: Wird die Liane zu oft konsumiert, macht sie abhängig. Aus ihr kann aber auch das Atemgift Boabungaha gewonnen werden.
- QS 3+: Einige Waldmenschenstämme kochen die Liane traditionell zu einem Liebessaft ein. Dieser erhöht Potenz und Ausdauer gleichermaßen, geht aber mit Müdigkeit und Gliederschmerzen einher. Auch der Liebessaft macht süchtig.
