Schlangentang
Alternative Namen: Schlangenblume
Verbreitung:
Landschaftstyp: alle
Regionen: sehr selten in dämonisch beeinflussten Gewässern
Suchschwierigkeit: –3
Bestimmungsschwierigkeit: –1
Anwendungen: 1/1/1/1/1/1
Wirkung: Roh:
Berührung: Der Schlangentang ist feindselig und kann Lebewesen in den Haltegriff nehmen, um sie zu ersäufen und in seinen Leib zu ziehen (INI 14+1W6, AT 12, TP 1W6+2, RW lang, LeP 20, RS 0, SF Haltegriff: Kraftakt 7 (13/13/13). Weißdornholz lässt die daimonide Pflanze instinktiv zurückschrecken und ihren Griff vom Opfer lösen.
Preis: 0,75 / 1 Silbertaler
Alltagsarzneien und Volksbrauchtum:
Basierend auf der Legende, dass Schlangentang die Seelen seiner Opfer in Fangarme wandelt, sind einige Alchimistinnen für Experimente an speziellen Farben unter den Fangarmen interessiert. In dem Glauben die vermeintlich gebundene Seelenkraft lasse sich an der Farbe ablesen, streben finstere Gesellen nach einem potenten Nachschub an Schlangentang, um diesen für Rituale schwarzer Magie und frevelhafte Angebote an die Niederhöllen zu nutzen. Andere vermuten einen Zusammenhang von Farbe und Spezies, sodass seltene graue und weiße Tentakel für die Überbleibsel von Elfen gehalten werden, die wie Elfenhaar astrale Kräfte speichern könnten. Nach derselben Logik erzielen rote Tentakel bisweilen hohe Preise, da sie mit Satuarias Töchtern und Hexenhaar assoziiert werden.
Haltbarkeit: Roh: siehe Abschnitt Haltbarmachung im Aventurischen Herbarium ab Seite 139
»Alrike war auf der Suche nach dem langersehnten Schatz. Es war eine riesige, wunderschöne Perle verborgen in einer Muschel, in der sie sich hätte schlafen legen können. Zuvor musste sie aber dunkle Untiefen durchqueren. Die Bleichmuränen hatte sie schon hinter sich, aber nahe dem Ziel wartete am Rand des Meeres eine neue Gefahr auf sie. Die Schlangenblume lauerte schon still. Bunt leuchtende Fäden in Blau und Violett neigten sich sanft in der Strömung nahe der Muschel. Algen? Weit gefehlt! Dies waren die tückischen Fangarme der Schlangenblume, die auf den richtigen Moment warteten, um ihre Tentakel auszurichten und sich zu nähern. Die Schlingen halten ihre Beute nicht nur fest, sondern ziehen sie in den tonnenartigen roten Körper des Ungeheuers. Doch ein Lächeln zeigte Alrikes Freude. Sie hatte die gesuchte Muschel endlich gefunden. Vorsichtig schwamm sie voran und näherte sich dem Ziel ihrer Wünsche, ohne die tanzenden Fäden zu beachten …«
—gehört in der Märchenstunde Mutter Algrid Lindgrüns, Angbar, 1041 BF
In solchen Gewässern und Meeren, auf welche die Herrin der Untiefen, Charyptoroth, ihren Blick richtete, breitet sich der Schlangentang aus. Etwa an Steinen oder Mauern in der Unterstadt Havenas oder in seichteren Bereichen der Blutigen See wartet er lauernd auf seine Nahrung. Die alternative Bezeichnung „Schlangenblume“ ist sehr beschönigend, denn die Pflanze besteht aus einem dicklichen, fassähnlichen Körper von zwei Schritt Größe in blutroter, fleischähnlicher Farbe. Dazu trägt der Körper farbenprächtige Tentakel die Algen imitieren, sich in den Strömungen wiegen und Fische anlocken sollen.
Sobald ein Opfer in Reichweite ist, schlagen die drei Schritt langen Fangarme zu. Sie reagieren auf Bewegung im Wasser und fassen neugierige oder unglückliche Lebewesen gleichzeitig mit mehreren Schlingen, um sie in den Rumpf der Pflanze zu ziehen, der sie einschließt und verdaut. Um den Angreifer zu täuschen sind einige Tricks notwendig. Neben im Wasser geeigneten Waffen hat sich gegen die daimoniden Wesen das Mitführen von Zweigen des Weißdorns als hilfreich erwiesen, da diese nicht nur Vampire und Feen vertreiben, sondern auch einen wirksamen Schutz gegen die Fangarme des Schlangentangs bieten, die instinktiv zurückschrecken. Dabei ist größte Vorsicht geboten, unter Wasser nicht den schützenden Weißdornast zu verlieren.
Was weiß mein Held über Schlangentang?
- QS 1: Schlangentang ist eine Meerespflanze, die sich an Steinen und Felsen ansiedelt. Der dickliche Körper trägt mehrere bunte Auswüchse, die wie Algen oder Schlangen anmuten.
- QS 2: Es handelt sich um eine daimonide Pflanze mit Bezug zu Charyptoroth. Nahende Beute wird lokalisiert, mit den beweglichen Tentakeln gefasst, in den Körper gezogen und als Nahrung zersetzt.
- QS 3+: Mit sich bewegenden Gegenständen kann man die Pflanze kurzfristig irritieren. Weißdornzweige schützen vor Angriffen und halten die Fäden auf Abstand.
