Schleimiger Sumpfknöterich
Verbreitung:
Landschaftstyp: Wälder
Regionen: Wälder des Nordens
Suchschwierigkeit: –1
Bestimmungsschwierigkeit: –2
Anwendungen: 1/1/1/2/2/2
Wirkung: Roh:
Berührung: Die Berührung des Pilzes brennt schmerzhaft (Schaden wie bei Säure auf kleiner Fläche). Das Gift des Fruchtkörpers muss erst verarbeitet werden, um als Waffen— und Kontaktgift genutzt werden zu können (siehe Pflanzliche Gifte).
Verzehr: siehe Berührung, die Möglichkeit das säureähnliche Gift abzuwaschen entfällt, die Wirkung verfliegt jedoch nach 8 KR.
Verarbeitet: siehe Rezepte
Preis: 6 / 8 Silbertaler
Rezepte:
Pflanzliche Gifte: Knötergift (siehe Seite 85)
Elixiere: Berserkerelixier (siehe Seite 89)
Alltagsarzneien und Volksbrauchtum:
Der Gebrauch von Knötergift wird im Index Wehrheimium verdammt und ist daher vielerorts handelsbeschränkt oder gar verboten. Dem wohlignussigen Aroma des Pilzes können manch wagemutige Köche jedoch nicht widerstehen, weshalb die Diskussion um zielgerichtete Ausrottung des Pilzes um Dörfer und Städte von Zeit zu Zeit wieder aufkeimt. Gerade der Umstand, dass eine Vergiftung mit einem üblen Flinken Difar verwechselt werden kann, macht ihn allerdings auch interessant für Attentäterinnen.
Haltbarkeit: Roh: siehe Abschnitt Haltbarmachung im Aventurischen Herbarium ab Seite 139



»Das Verderben kommt oft unscheinbar daher, gerade wie dieses Pilzlein. Hübsch steht er da im Zwielicht, frisch und saftig glänzend. Dazu duftet er noch verführerisch süß und tut alles in allem so, als wäre er ach so harmlos. Doch das ist er mitnichten! Das da ist nämlich ein Schleimiger Sumpfknöterich, und wenig auf Mutter Sumus Leib ist tödlicher als dieser Pilz. Lass dir sein Getue also eine Lehre sein, Drutchen, und hinterfrage alles, was auf den ersten Blick nur gut zu sein scheint und schön. Denn wenn du im Leben nicht aufpasst, geht es dir bald so wie im Umgang mit diesem Pilz: Erst verbrennst du dir die Griffel und dann bist du tot.«
—Elfwidde Entenwacht, Tochter der Erde aus Weiden zu ihrer Schülerin Gedrut, 1043 BF
Im Wald und am Waldrand nördlicher Gefilde gedeiht der Schleimige Sumpfknöterich. Er bevorzugt schattige Standplätze und ist, ganz entgegen seines Namens, nicht im Sumpf zu Hause. Weil er stets in der Nähe von Bäumen anzutreffen ist, wird er oft, aber zu Unrecht, für einen Holzschmarotzer gehalten. Tatsächlich geht der Sumpfknöterich eine Verbindung zum Wurzelwerk von Laubbäumen wie Eichen, Buchen, Esskastanien und Birken, aber auch zu Sträuchern wie der Hasel ein, wohingegen er Nadelbäume meidet. Die Bäume profitieren anfangs durchaus von dieser Scheinsymbiose, doch je stärker sich das Wurzelwerk des Pilzes mit dem des Baums verbindet, desto weniger profitiert der Baum von der Verbindung, bis er schließlich abstirbt. Vollständig geformte Hexenringe um einen abgestorbenen Baum legen beredtes Zeugnis von der tödlichen Wirkung des Schleimigen Sumpfknöterichs ab.
Der Pilz selbst ist ein typisches Exemplar seiner Gattung. Er wird fünf bis zehn Finger hoch und sein Hut meist ebenso breit. Die Hutoberfläche ist grün und glänzt feucht im Schatten. Dies rührt von einer den Hut bedeckenden, klebrigen Schleimschicht her, die bei Berührung erhebliches Brennen verursacht. Aus diesem Grund meiden selbst hungrige Tiere den Sumpfknöterich. Wie der Hut sind auch die Lamellen grün, der Stiel jedoch ist weiß.
Der Pilz verströmt einen angenehmen, verführerischen Duft, ist diesem zum Trotz aber sehr giftig und wirkt meist tödlich. Roh verzehrt soll er, übereinstimmenden Berichten seiner Opfer zufolge, nussartig schmecken. Erst acht Stunden nach dem Verzehr treten mit heftigem Brechdurchfall erste Symptome der Vergiftung auf. Dann ist es meist zu spät, um die Giftwirkung noch aufzuhalten. In der Alchimie wird der Pilz dennoch geschätzt und ist Bestandteil des Berserkerelixiers. Hauptsächlich wird daraus jedoch das sogenannte Knötergift hergestellt, ein schweres Waffenund Kontaktgift.
Was weiß mein Held über Schleimigen Sumpfknöterich?
- QS 1: Der Sumpfknöterich ist ein Pilz des Nordens. Er wächst in Wald und am Waldrand und ist sehr giftig.
- QS 2: Zwar gedeiht er in Wäldern, entgegen seiner Bezeichnung aber nicht im Sumpf. Er verströmt einen verführerischen Duft, doch selbst Berührungen verursachen erheblichen Schaden durch seinen ätzenden Schleim.
- QS 3+: Aus ihm wird das potente Knötergift hergestellt, ein Waffen— und Kontaktgift. Der Pilz meidet Nadelbäume und geht eine Verbindung mit verschiedenen Laubbäumen ein. Die meisten Bäume überleben dies nicht, worauf „Hexenringe“ um abgestorbene Eichen oder Buchen ein Hinweis sind.
